Dieser Artikel beschäftigt sich, wie der erste Teil, mit der Frage, wie die Diversität im städtischen Baumbestand erhöht werden kann. Im zweiten Teil werden neue Ansätze und eine Idee zu Baumpflanzungen an Problemstandorten vorgestellt.
Wie bereits im ersten Teil stellt die Publikation „Zukunftsbäume für die Stadt – Auswahl aus der GALK-Straßenbaumliste“ (GALK & BbB, 2020) die Basis der Diskussion dar.
Es wird darauf hingewiesen, dass Empfehlungslisten häufig „den Blick verengen“ und es hinsichtlich der Artenvielfalt kaum Vorteile bringt, wenn Baumarten lediglich mengengleich gegen andere Arten ausgetauscht werden. Werden hingegen zusätzliche Arten gepflanzt, die bisher nicht oder nur wenig Verwendung fanden, sind die Eignung für mitteleuropäische Standorte und die Verfügbarkeit in Baumschulen entscheidend.
Der Autor fordert eine Ausweitung von Versuchen zur Eignung neuer Arten, insbesondere auf regionaler Ebene.
Anschließend wird der Blick nach Osten und Westen gerichtet, indem Baumarten aus den USA, Kanada und China vorgestellt werden, die sich in Deutschland ebenfalls als Straßenbegleitgrün eignen könnten. Hierbei wird jedoch erneut auf die Problematik der Verfügbarkeit von Pflanzmaterial hingewiesen.
Als Ergänzung zum vorhandenen Baumbestand an Grenzstandorten, auf zeitlich begrenzten Plätzen oder als Ammenpflanzen wird die Verwendung von Pionierbaumarten vorgeschlagen. Diesbezügliche Vor- und Nachteile werden erläutert. 2023 startete ein erster Versuch der FH Erfurt, der Stadt Erfurt und der Gemeinde Zeuthen (bei Berlin). Hierbei werden unter anderem Sorten aus Kurzumtriebs-Plantagen verwendet. Die ersten Beobachtungen sind vielversprechend, allerdings wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis umfassende Ergebnisse vorliegen.
Autor: Jonas Reif
Jahr: 2024
Titel: Brauchen wir ganz andere Zukunftsbäume? (Teil 2)
Seiten: 13-17
In:
Titel: PRO BAUM. Zeitschrift für Pflanzung, Pflege und Erhaltung
Auflage: 3/2024
Verlag: Patzer Verlag
Ort: Berlin-Hannover
Quellenart: Fachzeitschrift